Mit ihrer neuen Fachkräftestrategie will die Bundesregierung die Anstrengungen der Unternehmen und Betriebe unterstützen, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Für die Bundesregierung sind fünf Handlungsfelder zentral:
1. Zeitgemäße Ausbildung
2. Gezielte Weiterbildung
3. Arbeitspotenziale wirksamer heben und Erwerbsbeteiligung erhöhen
4. Verbesserung der Arbeitsqualität und Wandel der Arbeitskultur
5. Einwanderung modernisieren und Abwanderung reduzieren
Der Bundesarbeitsminister, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger haben den Entwurf der neuen Fachkräftestrategie mit den Spitzen der Arbeitgeber und Gewerkschaften sowie Vertreterinnen und Vertretern der Länder und kommunalen Spitzenverbände und der Bundesagentur für Arbeit beraten.
Die neue Fachkräftestrategie solle dazu beitragen, dass der Fachkräftemangel die Wirtschaft nicht ausbremst, so Heil. Geplant sei daher unter anderem eine Ausbildungsgarantie und die Stärkung der Weiterbildung. Mit einem modernen Einwanderungsrecht ziele die Bundesregierung darauf, dass mehr ausländische Fachkräfte nach Deutschland kämen. Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger ergänzte dazu, die Bundesregierung wolle die Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse weiter verbessern.
Außerdem verwies die Ministerin auf die geplante Exzellenzinitiative Berufliche Bildung. „Wir wollen damit die berufliche Orientierung ausbauen und insbesondere die Gymnasien stärker einbeziehen“, so Stark-Watzinger. Wichtig sei es zudem, die akademische und die berufliche Bildung nicht gegeneinander auszuspielen. „Wir brauchen beides in unserem Land und beides hat den gleichen Rang.“ Bundeswirtschaftsminister Habeck betonte, der Handlungsdruck sei hoch. „Wir müssen gemeinsam mit der Wirtschaft, den Gewerkschaften und der Politik daran arbeiten, dass wir alle Fachkräftepotenziale nutzen und fördern – die inländischen wie die ausländischen.“
Die aktuelle Prognose des Fachkräftemonitorings bis zum Jahr 2026 im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums zeigt: Für die Wirtschaft wird es zunehmend schwerer, Fachkräfte zu rekrutieren. Es wird immer länger dauern, bis ein Arbeitsplatz nachbesetzt werden kann.
Zu den Berufsgruppen mit erwarteten Engpässen gehören im Jahr 2026 Berufe in der Informationstechnologie, in Erziehung, Gesundheit und Hotellerie aber auch in Metallbau und Elektrotechnik. Besonders betroffen sind zudem vor allem Berufe mit hohem Männeranteil, etwa im Hochbau und in vielen Handwerksberufen.
Mittwoch, 7. September 2022
Quelle: Bundesregierung